Nördliche Adria – Istrien und Kvarner Bucht, Mai 2012
Nach langem Suchen hatten wir endlich einen Törn gefunden, der das verspricht, was wir wollten. Wir – das sind zwei Kinder (7 und 11 Jahre) und zwei Erwachsene mit null Segelerfahrung. Was wir wollten – einen überschaubaren Törn und eine/n Skipper/in, die/der uns das Segeln ein bisschen näher bringt.
Als absolute Segelanfänger hatten wir doch ein mulmiges Gefühl, ob das alles „gut geht“.
Aber es war von Anfang an bestens organisiert. Schon vor Reisebeginn hat unsere Skipperin Ariane Kontakt zu uns aufgenommen, um uns kennen zu lernen, nach unseren Wünschen zu fragen, Zeiten abzustimmen, geeignete Kinderschwimmwesten zu organisieren etc. Wir konnten also ganz entspannt losfahren und uns in der Marina in Rovinj treffen. Dort hatte Ariane schon die Matea – eine Oceanis 393 - übernommen und verschiedene Vorbereitungen getroffen. Allein schon von der Yacht wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Das war Luxus-Camping auf dem Meer.
Nach einigen Erklärungen und Einweisungen konnte es dann losgehen. Zuerst ging es aufs offene Meer hinaus. Dort machten wir – alle vier - ganz ungestört ein paar Übungen, um ein Gefühl für die Yacht zu bekommen. Anschließend suchten wir uns eine geeignete Bucht, warfen den Anker und sprangen in das kalte, aber wunderbare Wasser. Nachdem wir uns alle etwas abgekühlt und ausgeruht hatten, steuerten wir Pula an, wo wir einen wunderschönen Abend in der Altstadt verbrachten und in der Marina übernachteten.
Gleich nach dem Frühstück ging es auch schon wieder weiter. Gemeinsam setzten wir die Segel und Ariane erklärte uns sehr geduldig die verschiedenen Segelkommandos, Knoten und Seezeichen. Alles auf einmal konnten wir uns natürlich nicht merken, aber mit jedem Handgriff wurden wir sicherer.
Wir segelten am Nationalpark Brijuni entlang. Es war wunderschön und eine echte Herausforderung, die ganzen kleinen Inseln zu umsegeln. Vor allem, wenn man nicht allzu viel Wind hat und dann auch noch in die Richtung will, aus der der Wind kommt! Aber auch das konnten wir selbstverständlich, dank Ariane, gut meistern.
Die Zeit verging wie im Flug, da man immer etwas zu tun oder zu sehen hatte. Die ganze Küste besteht aus unglaublichen Felsen, zum Teil mit Höhlen und vielen vorgelagerten Inseln. Manche Felsformationen sind so klein, dass sie nur von Möwen bewohnt sind oder andere nur von einem einzigen Hotel. Das Wasser ist glasklar und lädt jederzeit zum schwimmen ein.
Also suchten wir uns einen schönen Ankerplatz in einer Badebucht, die auch zum übernachten geeignet war. Das war wirklich ein Höhepunkt. Wir durften einen traumhaften Sonnenuntergang genießen, hatten einen gemütlichen Abend und eine sehr ruhige und angenehme Nacht. Und das Beste war, noch vor dem Frühstück ins Wasser zu springen!
Nachdem wir noch den Limski-Fjord und Vrsar besucht hatten, mussten wir dann leider schon wieder zurück nach Rovinj.
Es waren fünf wundervolle Tage, die uns allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben werden. Wir haben viel gelernt und konnten uns einen guten ersten Überblick über das Segeln verschaffen. Die Begeisterung war bei uns allen so groß, dass wir bestimmt nicht zum letzten Mal segeln waren!! Und wer weiß, vielleicht machen wir ja irgendwann selbst den Segelschein?!?!